Stellen Sie sich vor, dass Sie eine Konferenz zu einem bestimmten Thema veranstalten wollen und die gesamte inhaltliche Organisation an die Teilnehmer abgeben können – das ist kein Wunschtraum, sondern nennt sich Barcamp. Mit dem aus den USA stammenden Trend legen Event Entscheider Abläufe, die Wahl von Speakern und die Organisation in die Hände der Teilnehmer.

 

Barcamp – Eine Definition

Ein Barcamp, häufig auch als Unconference bezeichnet, ist eine Zusammenkunft von Menschen, die zu einem oder mehreren Themen ihr Wissen austauschen wollen – bis hier hin sind noch keine Unterschiede zu einer klassischen Konferenz zu erkennnen. Die Struktur, der Ablauf und das generelle Miteinander bei einem Barcamp unterscheiden sich jedoch gravierend von einer Tagung oder einem Seminar im klassischen Sinne. Unkonferenzen brechen klare Abläufe und Hierarchien auf und stellen alle Teilnehmer auf eine Stufe. Geselligkeit und freie Kommunikation nehmen einen zentralen Stellenwert ein. Konkret bedeutet das für den Ablauf eines Barcamps, dass das grobe Thema zwar vorgegeben ist. Der Ablauf, einzelne Vorträge, Speaker und Gruppen werden allerdings von den Teilnehmern in Eigenregie organisiert. Um die Expertise einzelner Teilnehmer auszuloten, stellt sich jeder Teilnehmer in der Regel mit drei charakterisierenden Merkmalen oder Interessen vor. Anschließend können Teilnehmer Workshops, Vorträge, Seminare oder Diskussionen, sogenannte Sessions, anbieten. Bei ausreichendem Interesse anderer Teilnehmer wird der Session eine Startzeit und ein Raum zugeordnet und im Session-Plan eingetragen. Typischerweise findet am Ende eines Barcamps, welches sich meist über die Dauer eines Wochenendes erstreckt, eine Diskussionsrunde, mit dem Ziel einer Ergebnis- und Ablauf-Reflexion, statt. Barcamps sind in der Regel für die Teilnehmer kostenlos, da sie über Sponsoren finanziert werden.

 

Barcamp – Mögliche Zielgruppen für eine Unconference

Barcamps haben Ihren Ursprung in der Tech-Branche und werden heute aber in den verschiedensten Bereichen genutzt, um auf informellem Wege Interessengruppen eine Kommunikationsplattform zu bieten. Als Veranstalter können dabei Einzelpersonen oder Interessengruppen auftreten. Eine grobe thematische Ausrichtung, die Kooperation mit Sponsoren, eine passende Location und das Marketing für das Barcamp stehen auf der To-Do-Liste eines Unconference-Veranstalters. Barcamps leben von spontanen Impulsen und improvisierten Änderungen, sodass in diesem Kontext weniger Organisation mehr sein kann. Teilnehmen sollten ebenfalls Personen sein, die lernen möchten vor anderen Menschen zu sprechen. Der zwanglose Rahmen eines Barcamps bietet optimale Voraussetzungen, um an der eigenen Sprachsicherheit zu arbeiten und nebenbei anderen Menschen einen informativen Mehrwert zu bieten. Der bei einem Barcamp angestrebte Wissensaustausch auf Augenhöhe steigert den Output und entlässt die Teilnehmer nicht nur mit einem Plus an Wissen, sondern auch mit vielen positiven menschlichen Erfahrungen. Potentielle Teilnehmer können sich online, nach Themen und Veranstaltungsort selektiert, über anstehende Barcamps informieren.

 

Mögliche Abläufe und Organisationsformen für ein Barcamp

Vor einem Barcamp steht wie bei der Organisation klassischer Meetings und Konferenzen die Erstellung eines groben Ablaufplans an. Klassische Barcamps dauern zwei bis drei Tage und richten sich nach einem oder mehreren zentralen Themen. Bei der Planung ist jedoch bereits zu beachten, dass bei einem Barcamp viele Vorträge, Meetings und Seminare zur gleichen Zeit stattfinden und somit bei der Wahl der Location berücksichtigt werden muss, dass ein angemessenes Raumangebot zur Verfügung steht. Zudem ist eine gut organisierte Infrastruktur (Hardware, Netzwerke, Ausstattung) notwendig, da durch die lose Struktur die möglichen Anforderungen divers sind.  Am Anfang einer jeden Unconference steht ein Plenum, welches den Teilnehmern die Möglichkeit bietet, sich vorzustellen und  für eigene Themen zu werben. Gemeinschaftlich wird anschließend über die einzelnen Angebote abgestimmt und so ein genauer Ablaufplan für das Barcamp erstellt. Diese Art der Gestaltung des Ablaufplans stellt sicher, dass nur Themen von Interesse es tatsächlich in die finale Agenda schaffen und fördert durch die aktive Partizipation der Teilnehmer das Involvement. Je nach Ausrichtung des Barcamps und der individuellen Zusammensetzung der Gruppen können für die einzelnen Seminare, Vorträge und Meetings verschiedene Ziele definiert werden. Im Anschluss an die einzelnen Veranstaltungen werden erneut in einem Plenum die Ergebnisse gesammelt und präsentiert. Dies geschieht, wie auch schon das Eingangs-Plenum, durch einen Moderator.  Barcamps finden in der Regel in Großstädten wie
Hamburg, München oder Berlin  statt. Suchen Sie nach einer geeigneten Location für ein Barcamp? Die Experten von Event Inc stehen Ihnen bei der Wahl zur Seite.

 

Barcamps – Ein Fazit

Barcamps können ein neuer Ansatz für Event Entscheider sein. Lockere Strukturen und informelle Abläufe fördern die Kreativität der Teilnehmer und somit den Output. Besonders das Wegfallen von Hierarchien kann einen positiven Eindruck bei allen Teilnehmern hinterlassen und somit den nachhaltigen Wert des Barcamps positiv beeinflussen. Durch die Organisation seitens der Teilnehmer, wird Event Entscheidern nicht nur ein großer Teil der Arbeit abgenommen, sondern auch direkt sichergestellt, dass nur Themen von allgemeinem Interesse behandelt werden – eine Win-win-Situation.

Credits Titelbild: pexels.com

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