Die Veranstaltungsbranche verändert sich: Klassische Eventformate wie Meetings und Konferenzen stehen heute neuartigen Formaten wie BarCamps und OpenSpaces gegenüber. Werden die neuen Formate die Alten ersetzen oder ergänzen? Wie sind Events in Zukunft aufgebaut? Diese Fragen muss sich heute jeder Veranstaltungsplaner stellen. In diesem Artikel stellen wir Dir einige der neuen Eventformate vor.


Klassische und neuartige Eventformate im Überblick

Heute drei Meetings im eigenen Büro, morgen der wöchentliche Jour Fix, am Wochenende wieder die jährliche Konferenz in der Großstadt. Gewohnte Prozesse laufen sicher, präzise und schnell ab, stehen aber vor allem der Kreativität und der Produktivität im Weg. Schon lange gilt in der Unternehmenswelt nur „höher, schneller, weiter“ und dafür müssen sich nicht nur der Mensch, sondern auch die Eventformate weiterentwickeln.

Lass Dich zu Neuem inspirieren!


Inspirative Eventformate

Für Events mit ergebnisorientiertem Hintergrund sind neue, produktivitätsfördernde Eventformate keine Seltenheit mehr. Diese sind teilweise nicht neu, aber dennoch innovativ und trending. Die folgenden bereits international durchgeführten und erfolgsversprechenden Formate könnten auch Schwung in Ihren Alltag bringen.

Das Konzept von Open Space wird zum Großgruppenklassiker

Dauer: 1-5 Tage                     Teilnehmeranzahl: 20 – 2.000 Personen

Open Space ist ein Konferenzformat, dass es großen Gruppen ermöglicht, in kurzer Zeit komplexe Fragestellungen zu bearbeiten und zu handlungsorientierten Ergebnissen zu kommen. Die Tagesordnung wird bei diesem Format einzig und allein von den Teilnehmern selbst erstellt. Hierbei kann jeder seine eigenen Themen und Fragestellungen einbringen.

Um eine frustrierende Workshop-Erfahrung für die Teilnehmenden zu vermeiden, sollte bei der Open Space Methode auf einen vielfach erprobten und bewährten Ablauf gesetzt werden, somit wird ein stabiler Rahmen für das Event geschaffen und es können handlungsrelevante Ergebnisse erzielt werden.

Anti-Konferenzen mit der BarCamp-Methode

Dauer: 1-2 Tage

Im Fokus der BarCamps stehen die Wissensvermittlung und der Austausch zwischen den Teilnehmern. Im Gegensatz zu normalen Konferenzen und Messen gibt es jedoch kein festgelegtes Programm und keine im Vorherein organisierten Vorträge. Die Teilnehmer des BarCamps haben stattdessen selbst die Möglichkeit aktiv zu werden und Workshops anzubieten, zu moderieren oder Themen zur Diskussion zu stellen. Ein BarCamp ist allerdings nur das, was Ihr daraus macht. Denn wie erfolgreich, informativ und spannend das Event wird, hängt gänzlich von der Beteiligung der Teilnehmer ab.

Bei einem BarCamp geht es vor allem um Austausch, Diskussion, gemeinsame Interessen und Spaß an einem bestimmten Themengebiet. Die Veranstaltung ist kein Ort, um sich selbst oder seine Produkte anzupreisen.

Intensiver Wissens- und Erfahrungsaustausch im World Café

Dauer: 1 Tag               Teilnehmeranzahl: ca. 50 Personen

Bei der Gruppenmoderationsmethode World Café wechseln die Teilnehmer während mehrerer gut strukturierter und moderierter Gesprächsrunden häufig von Tisch zu Tisch. So ist es möglich, eigene Ideen und Sichtweisen zu einem Thema mit denen anderer Teilnehmer zu verknüpfen.

Die Gedanken und Kommentare während der Diskussion an einem Tisch, werden meist auf Papiertischdecken festgehalten, so dass neue Tischkollegen die Ideen ausweiten oder mit weiteren Lösungsansätzen vernetzten können. Es entsteht ein Netz aus kreativen Ideen und Erkenntnissen, welches im Verlauf der Veranstaltung immer dichter wird.

Einmal in Kreis: Die Fishbowl-Methode

Die Fishbowl-Methode bekam ihren Namen von der Sitzordnung während der Veranstaltung. Sie gleicht einem Goldfischglas, um das die Teilnehmer herum sitzen. In dem Innenkreis sitzen die aktiven Teilnehmer der Diskussion und im Außenkreis die Beobachter. Ein Stuhl im Innenkreis ist immer frei, so ist es Beobachtern möglich, kurz an der Diskussion teilzunehmen. Auf diese Weise wird vermieden, dass die Diskussion ins Stocken gerät. Außerdem sorgt der Teilnehmerwechsel für frischen Wind in der Diskussion.

Da immer nur wenige Personen wirklich diskutieren, können die anderen Teilnehmer der Diskussion gut folgen und am Ende der Veranstaltung kann es zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen.

Wenn’s mal schnell gehen muss: Speed Geeking und Warp Conference

Speed Geeking und Warp Conference gehören zu den Highspeed-Formaten unter den Brainstorming- und Präsentationsmethoden. Außerdem bieten solche Formate, als anregende und kommunikationsfördernde Bestandteile, auch die Möglichkeit zu Integration in Großveranstaltungen.

Speed Geeking ist eine extrem komprimierte und partizipative Präsentationsform, die ursprünglich aus der amerikanischen Hackerszene stammt. Hierbei bilden die Teilnehmer mehrere kleine Gruppen, in denen parallel vier Minuten Vorträge gehalten werden. Danach rotieren die Teilnehmer von Tisch zu Tisch.

Warp Conferences streben einen schnellen und direkten Austausch von Informationen zwischen vielen verschiedenen Teilnehmern an. In der Partnervermittlung unter Speed Dating bekannt, kommen auch bei diesem Eventformat Teilnehmer in Zweiergesprächen zusammen.


Ausgefallene Kreativtechniken

Walt Disney Methode

Die Walt Disney Methode basiert auf Rollenspielen in denen die Fantasie und Vorstellungskraft der Teilnehmer gefragt ist. Nacheinander schlüpfen die Teilnehmer in verschiedene Rollen – dem Träumer (Visionär, Ideenlieferant), dem Realist (Realist, Macher), dem Kritiker (Qualitätsmanager, Controller).

Durch diese Methode ist es möglich, sich vollkommen von vorhandenen Denkstrukturen zu lösen und Herausforderungen aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Six Thinking Hats

Auch bekannt als die 6-Hüte-Methode, kann diese Methode sowohl spontan als auch dokumentiert im Innovationsmanagement zur Ideenfindung eingesetzt werden. Die Teilnehmer nehmen hierbei verschiedene Rollen ein, die durch verschiedendfarbige Hüte symbolisiert werden. Hierbei entspricht jeder Hut einer anderen Denkweise bzw. einer anderen Perspektive, wodurch kein Blickwinkel außer Acht gelassen werden soll. Das Resultat ist eine effiziente Diskussion über ein zu erreichenden Ziel oder Thema.

Titelbild: pexels.com

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